Die deutsche Bundesregierung hat vor Kurzem das Heizungsgesetz beschlossen, welches ein schrittweises Aus für Gas- und Ölheizungen bis 2045 vorsieht. Dieser Schritt ist Teil des ehrgeizigen Ziels, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen. In diesem Artikel werden wir die Details dieses Gesetzes und seine Auswirkungen auf Hausbesitzer ausführlich erläutern.
Inhaltsverzeichnis:
- Hintergrund des Heizungsgesetzes
- Gesetzesänderungen und ihre Auswirkungen
- Alternative Heizsysteme
- Übergangsfristen und Ausnahmen
- Die Rolle der erneuerbaren Energien
- Schlussfolgerung
Hintergrund des Heizungsgesetzes
Die Novelle des bestehenden Gebäudeenergiegesetzes (GEG), auch bekannt als das Heizungsgesetz, wurde vom Bundestag beschlossen und soll zum 1. Januar 2024 in Kraft treten. Gemäß diesem Gesetz müssen neu installierte Heizungen ab 2024 zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.
Laut dem Klimagesetz dürfen Heizkessel nur noch bis Ende 2044 mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Das bedeutet, dass ab dem 1. Januar 2045 Ölheizungen und Gasheizungen verboten sind. Ausnahme: Sie werden ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben.
Gesetzesänderungen und ihre Auswirkungen
Mit der Reform des GEG sind einige wichtige Änderungen verbunden, darunter:
- Ab 2024 dürfen keine Ölheizungen oder Gasheizungen mehr in Neubauten installiert werden.
- Bestehende Gas- und Ölheizungen dürfen vorerst weiterlaufen – auch über das Jahr 2024 hinaus.
- Die Pflicht, beim Einbau einer neuen Heizung mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien zu nutzen, kommt in ein paar Jahren aber auch in Bestandsgebäuden − im Juni 2026 (bei größeren Kommunen) bzw. Juni 2028 (bei allen übrigen Kommunen).
Alternative Heizsysteme zu Gas- und Ölheizungen
Es gibt zahlreiche Alternativen zu Öl- und Gasheizungen, darunter:
- Wärmepumpen
- Biomasseheizungen
- Hybridheizungen (Kombination aus Erneuerbaren-Heizung und Gas- oder Ölkessel)
- Gasheizungen, die nachweislich erneuerbare Gase nutzen (Biomethan, biogenes Flüssiggas oder Wasserstoff)
Ab dem 1. Januar 2024 dürfen keine reinen Holzheizungen mehr in Neubauten installiert werden. Wird die Holzheizung jedoch mit Solarthermie kombiniert, ist sie noch gestattet.
Übergangsfristen und Ausnahmen
Es gelten beim Austausch großzügige Übergangsfristen und Ausnahmen. Funktionierende Heizungen müssen nicht ausgetauscht werden. Das Gesetz gilt nur, wenn eine neue Heizung eingebaut wird.
Bestehende Gas- und Ölheizungen sind nicht von der Regelung betroffen und können weiter genutzt werden. Selbst im Falle eines Reparaturbedarfs darf die alte Heizung wieder instand gesetzt werden.
Die zukünftigen Kosten und die Wirtschaftlichkeit der Heizsysteme spielen eine entscheidende Rolle. Im Vergleich zu Gas- und Ölheizungen bringen erneuerbare Heizsysteme höhere Anschaffungs- und Installationskosten mit sich. Auf lange Sicht können allerdings die klimafreundlichen Systeme deutlich kostengünstiger betrieben werden.
Die Rolle der erneuerbaren Energien
Das Heizen mit erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Baustein des Heizungsgesetzes. Die Eigentümer haben die Möglichkeit, individuelle Lösungen umzusetzen. Sie können entweder den Anteil der erneuerbaren Energien (mindestens 65 Prozent) rechnerisch nachweisen oder aus verschiedenen gesetzlich vorgesehenen Optionen wählen, um die Anforderung von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Wärmeerzeugung zu erfüllen.
Es ist ratsam, dass Eigentümer sich von Energie-Experten beraten lassen, um die geeignetste und effizienteste Wärmeversorgung mit Erneuerbaren Energien für ihr Gebäude zu ermitteln. Diese Fachleute können die Heizlast eines Gebäudes berechnen und Empfehlungen für die Umstellung auf eine Wärmepumpe oder andere umweltfreundliche Alternativen geben.
Schlussfolgerung zu Gas- und Ölheizungen
Das Verbot von Gas- und Ölheizungen in Deutschland ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität. Es ist wichtig, dass Hausbesitzer sich über die Änderungen informieren und geeignete Maßnahmen ergreifen, um ihre Heizsysteme auf erneuerbare Energien umzustellen. Die Umstellung kann zwar zunächst Kosten verursachen, wird aber auf lange Sicht sowohl finanzielle als auch ökologische Vorteile bringen.