Wärmepumpen gelten als Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Gebäudewärmeversorgung. Im Vergleich zu fossilen Heizsystemen reduzieren sie CO₂‑Emissionen erheblich, und das bereits mit dem heutigen Strommix. Dieser Beitrag zeigt sachlich und quellenbasiert, wie groß ihre ökologische Wirkung ist.
Warum Wärmepumpen klimafreundlicher sind
Wärmepumpen nutzen elektrische Energie sehr effizient, um drei- bis fünfmal mehr Heizenergie zu erzeugen. Das Prinzip: Sie entziehen Umgebungswärme (z. B. aus Luft, Erde oder Wasser) und pumpen diese auf ein höheres Temperaturniveau. Dank dieser thermodynamischen Arbeitsweise wird deutlich weniger Primärenergie benötigt als bei Öl- oder Gasheizungen.
Emissionsvergleich: Wärmepumpe vs. fossile Heizung
Verschiedene Studien zeigen ein einheitliches Bild:
- Fraunhofer ISE / BWP: Wärmepumpen sparen deutlich CO₂ im Vergleich zu Gaskesseln.
- International Energy Agency (IEA): Selbst bei einem sehr CO₂-intensiven Strommix schneiden Wärmepumpen mindestens 20 % besser ab als Gasheizungen – in Regionen mit grünem Strom ist die Einsparung bis zu 80 %.
- US-Studien (RMI, NRDC): In den USA senkt der Umstieg auf Wärmepumpen im ersten Jahr schon die CO₂-Belastung um 45–93 % im Vergleich zu Gasheizungen.
Kernaussage: Wärmepumpen reduzieren CO₂‑Emissionen fast immer. Selbst ohne vollständig erneuerbaren Strom.
Einfluss des Strommixes und der Jahresarbeitszahl
Die Kombination aus Strommix und Effizienz entscheidet über die CO₂-Bilanz:
- Deutschland: 2021 lag der Strommix bei rund 430 g CO₂/kWh. Eine Wärmepumpe mit JAZ 3,0 produziert damit etwa 143 g CO₂/kWh Wärme – und spart ca. 25–50 % im Vergleich zu Gasheizungen.
- Bei höherem Wirkungsgrad (JAZ 3,5 und sauberem Strommix) steigen die Einsparungen auf bis zu 53 % gegenüber Gas.
Prognose: Je mehr erneuerbarer Strom ins Netz kommt, desto besser wird auch die Klimabilanz von Wärmepumpen.
Praxisbeispiel: Einfamilienhaus mit Öl- vs. Wärmepumpe
Die Kühlfunktion moderner Wärmepumpen bietet eine effiziente und umweltfreundliche Alternative zu traditionellen Klimaanlagen. Mit den richtigen Voraussetzungen und einer sorgfältigen Planung können Hausbesitzer von einem angenehmen Raumklima im Sommer profitieren, ohne dabei hohe Energiekosten befürchten zu müssen.
- Ölheizung: Verbrauch ca. 3.500 l/Jahr → ca. 11,2 t CO₂/Jahr
- Wärmepumpe (ca. 8.000 kWh Strom/Jahr):
- Mit aktuellem Ökostrommix: ca. 3,8 t CO₂/Jahr (70 % Minderung)
- Bei reinem Ökostrom: nahezu 0 t CO₂
Ergebnis: Bis zu 6,4 t CO₂-Einsparung pro Jahr – das entspricht bis zu 128 t über 20 Jahren.
Fazit
- Wärmepumpen sind eine der effektivsten Maßnahmen zur CO₂-Reduktion im Gebäudebereich.
- Gut geplant und mit effizienter Installation erzielen sie selbst mit dem aktuellen Strommix erhebliche Emissionseinsparungen.
- Mit einer hohen JAZ und zunehmendem Anteil erneuerbarer Energien im Netz verbessern sich die Klimavorteile stetig.
Quellen & weiterführende Informationen
- Fraunhofer ISE / Bundesverband Wärmepumpe: CO₂-Vergleich Wärmepumpen vs. Gaskessel
- International Energy Agency: Emissionsvorteile, selbst bei CO₂-intensivem Strom
- NRDC, RMI: Reduktionen von 45–93 % versus Gasheizung
- TGA-Fachplaner: Beispielrechnung CO₂ je JAZ und Strommix
- NIBE: Einfamilienhaus CO₂-Einsparung mit Ökostrom